Markus Rode
Markus Rode ist Geschäftsführer der deutschen Niederlassung des überkonfessionellen, christlichen Hilfswerks Open Doors. Open Doors setzt sich in über 60 Ländern der Welt für Christen ein, die aufgrund ihres Glaubens diskriminiert oder verfolgt werden. Besonders das Magazin "Gesichter der Verfolgung", das jeden Sonntagabend im Bibel TV Programm gezeigt wird, ist vielen Bibel TV Zuschauern bekannt. Es vermittelt einen einzigartigen Blick in das Leben und den Glauben verfolgter Christen aus der ganzen Welt.
Was ist Ihre Lieblingsbibelstelle?
Hebräer 11,1: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.“
Was haben Sie mit der Bibel erlebt?
Die Bibel ist für mich das Wort Gottes. Sie prägt mein Denken und Handeln und gibt mir Orientierung. Ich erlebe immer wieder die göttliche Autorität der Bibel, wenn ich das Wort im Wissen dieser Autorität ausspreche. Bei Open Doors haben wir einen Kernwert, der heißt: „Wir sind Menschen der Bibel.“ Ich habe in meinem Dienst Bibeln an verfolgte Christen verteilen dürfen und die Freude und Dankbarkeit dieser Christen erlebt. Bibeln in ein Land zu schmuggeln, in dem Christen verfolgt werden, ist für mich ein kleines Risiko. Einmal hatten wir mit einer Gruppe von Christen eine größere Anzahl von Bibeln in unseren Koffern verstaut. Hätte man sie an der Grenze entdeckt, dann hätte man sie uns abgenommen und wir wären intensiv verhört worden. Doch es ging alles gut. Wir übergaben die Bibeln einheimischen Christen, die sie weiter im Land verteilen sollten. Als ich erfuhr, dass sie bis zu sieben Jahre Zwangsarbeit hätten leisten müssen, wenn die Bibeln bei ihnen entdeckt worden wären, wurde mir bewusst, welch hohen Wert jede einzelne Bibel für verfolgte Christen hat.
Welche Persönlichkeit hat Sie beeindruckt?
Ein Pastor aus Indonesien, dem extremistische Muslime mit Macheten das Gesicht und den Körper zerschnitten hatten. Durch ein Wunder überlebte er. Als ich ihn traf, erzählte er mir, welche Liebe Jesus ihm für die Muslime gegeben hatte. Seine Gemeinde wuchs, weil er den Muslimen das Evangelium weitergab und viele dadurch Jesus annahmen. Als die Polizei ihm riet, die Täter anzuklagen, sagte er: „Ich klage sie nicht an, denn ich habe ihnen vergeben, weil Jesus mir vergeben hat.“ Das kam den Tätern zu Ohren und sie suchten den Pastor in seiner Gemeinde auf, um das zu verstehen. Heute besuchen diese Männer die Gemeinde des Pastors, weil sie durch sein Zeugnis der Vergebung zu Jesus gefunden haben.
Welche (christlichen) Werte sind Ihnen besonders wichtig?
„Glaube, Hoffnung, Liebe“, denn sie sind die Werte, die am Ende, wenn alles vergeht, noch Bestand haben. „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.“ (1. Korinther 13,13)
Nennen Sie uns eine Lebensweisheit aus Ihrem Erfahrungsschatz
„Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.“ (Matthäus 6,34)
Dieser Bibelvers entlastet mich, setzt mich frei von zermürbenden Sorgen und Stress. Er ist für mich eine Lebensweisheit mit göttlicher Autorität.
Mit 18 hat man noch Träume…
... und mit 56 sind schon viele in Erfüllung gegangen. Solange man mit Ewigkeitsperspektive leben kann, spielt das Alter keine Rolle, und Träume und Visionen sind meine ständigen Begleiter.
Welchen Wunschberuf hatten Sie als Kind?
Meine Eltern sagten mir, ich wollte mit ca. fünf Jahren gerne „Millionär“ werden. Ich erinnere mich daran, dass ich als Teenager neben „Tennisprofi“ auch gerne Arzt werden wollte.
Wohin würden Sie gerne einmal reisen?
Nach Alaska (USA), um die unberührte Natur zu erleben.
Welche Sendungen bei Bibel TV sehen Sie gerne?
Ich finde das Format „Das Gespräch“ interessant, in dem man einen Einblick in das Leben verschiedener interessanter Persönlichkeiten erhält.
Worüber können Sie lachen?
Wenn mein sechsjähriger Enkelsohn Noah mir auf meine Frage: „Was war denn da gestern vorgefallen?“ antwortet: „Opa, das musst Du nicht wissen.“
Was gibt Ihnen Kraft im Alltag?
Die Gewissheit, dass Jesus mich liebt und ich aus seiner Gnade leben und deshalb Großes erwarten und bewegen darf. Und ich vertraue darauf, dass alle Verheißungen bzw. Zusagen Gottes für mein Leben gelten, unabhängig von Umständen, die mich entmutigen wollen.
Welche Botschaft möchten Sie unseren Zuschauern mit auf den Weg geben?
Lassen Sie sich nicht durch Menschen oder schwierige Umstände entmutigen. Vertrauen Sie in allen Dingen Jesus und seinen Zusagen. Der Bibelvers aus Jesaja 12, 2 hängt eingerahmt in unserer Wohnung. Dort heißt es: „Ja, Gott ist meine Rettung. Ihm will ich vertrauen und niemals verzagen.“ Ich wünsche allen, die verzagt sind, sich diese Wahrheit zusprechen zu lassen.
Täglich höre ich bei Open Doors von verfolgten Christen, wie sehr sie von den Gebeten anderer Christen trotz schwierigster Umstände ermutigt werden und neue Hoffnung bekommen. Lassen Sie uns gemeinsam wieder mehr beten und erwarten, dass Jesus auf unsere Gebete antwortet.