Frei nach Luther - Unterwegs mit Siegfried Zimmer
Der Film erzählt aus dem Leben des Ludwigsburger Religionspädagogen Professor Siegfried Zimmer und seiner Leidenschaft für den Reformator Martin Luther. Gemeinsam mit seinem Mentee Mathias Drechsler besucht er wichtige Orte der Reformation, wie die Magnuskirche und das Lutherdenkmal in Worms. Der Zuschauer erhält Einblicke in den Alltag von Zimmer und seine zahlreichen Predigtdienste, Vorträge und Projekte, wie beispielsweise das Gospelhaus in Stuttgart. Im Fokus der Dokumentation steht der Begriff „Freiheit“: „Was bedeutet Befreiung von religiöser Enge heute? Wie hat Luther Freiheit verstanden und wie frei sind Christen im Umgang mit anderen Religion wie beispielsweise dem Islam?“
Fragen zum Film
mit Aussagen zum Thema von Siegfried Zimmer (kursiv):
1.) Das Versprechen
„Das Schönste, das dich nach vorne reißt, ist ein Versprechen.“
Tipp: Siehe dazu die Predigt im Gospelhaus. (siehe Seitenleiste)
2.) Religiöse Enge
„Leben heißt nicht abgrenzen. Leben heißt Brücken bauen. Ängstliche Christen sind Weltmeister im Abgrenzen. In der Gemeinde ist es warm und draußen ist die böse Welt. Das führt oft zu Kommunikationsstörungen mit Andersdenkenden. Am Sonntag sind sie im Gottesdienst, am Montag ist Jugendstunde, am Dienstag ist Hauskreis, man ist völlig umzingelt von Gleichdenkenden. Aus der pädagogischen Psychologie habe ich gelernt: Wenn man religiös so eng geführt wird, dann kann man gar keine Kreativität entwickeln. Ich musste lernen, dass ich in einem Gehäuse lebe, voller Ausblendungen.“
3.) Freiheit und Luther
„Luther ist der erste Europäer, der erste Abendländer, der nach Paulus das Wort ‚Freiheit‘ zu einem seiner wichtigsten Begriffe gemacht hat. Was versteht Luther unter Freiheit? In seiner Schrift ‚Von der Freiheit eines Christenmenschen‘ schreibt er: ‚Ein Christ ist ein freier Mensch und niemand untertan‘ und die zweite These heißt: ‚Ein Christ ist ein dienstbarer Knecht und jedermann untertan‘. Das ist ein bewusster Widerspruch. Mir ist da folgendes wichtig geworden: Der Glaube macht frei von den Meinungen anderer Menschen. Der Mensch ist sehr beherrscht davon, was andere über ihn denken. Menschenfurcht ist da ein Begriff. Da sagt Luther: Der Glaube begründet dich in Gottes Beurteilung. Danach richtet sich der Glaube. Aber wenn du frei bist im Glauben, dann wirst du deinem Nächsten zum Diener und willst ihm das Gute und das Beste. Also zusammengefasst: Frei ist der Mensch, der voll ist von Gottes Güte und seinem Geist. Wenn du innerlich von etwas voll bist, dann können nicht andere Dinge in dich einströmen.“
Was bedeutet für Sie Freiheit? Wo haben Sie eine Befreiung erlebt?
Wie stehen Sie zu den Aussagen Luthers: „Ein Christ ist ein freier Mensch und niemand untertan und ein Christ ist ein dienstbarer Knecht und jedermann untertan?“
4.) Luther und der Islam
„Bei den Türken kennt sich Luther sehr schlecht aus. Er hat natürlich die Belagerung Wiens in den Zwanzigerjahren miterlebt. Europa stand hier wirklich vor einer schicksalhaften Entscheidung. Wird man Wien halten können? Also es gab einfach eine Türkenangst. Und heute ist das Aufeinander zugehen von Christen und Muslimen dringend geboten. Wir können in vieler Hinsicht gute Dinge gemeinsam tun.“
Was denken Sie über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Islam und Christentum?
Wie nehmen Sie die Bandbreite an unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb des Islams wahr (bzw. auch im Christentum)?
Wo können Christen auf Muslime zugehen und umgekehrt? Was hindert die Zusammenarbeit? Welche Ängste und Vorurteile sind vorhanden?